Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie Diagonalen und Linien die Wirkung von Bildern beeinflussen? Warum das eine Bild aufregender auf dich wirkt als das andere? Dein Blick mal auf einem Bild hängen bleibt und ein anderes schnell verlässt?
Es ist spannend, sich dieses Thema einmal genauer anzuschauen. Das Ganze habe ich für dich gemacht und stelle dir meine Erkenntnisse in diesem Blogbeitrag vor.
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Die Blickrichtung des Betrachters
Wenn wir ein Bild betrachten, suchen unsere Augen nach Diagonalen und Linien, um an ihnen entlang zu wandern. Das bedeutet also, dass wir mit Diagonalen und Linien die Blickrichtung des Betrachters eines Bildes gezielt beeinflussen können.
Diagonalen
Allgemein werden Diagonalen als Strecken bezeichnet, die Ecken von Flächen oder Körpern miteinander verbinden. In der bildenden Kunst nutzen wir Diagonalen für die Komposition von Bildern als Gestaltungselement. (Quelle: Wikipedia).
Eine Linie wird also als Diagonale bezeichnet, wenn diese in einem Bild von einer Ecke zur gegenüberliegenden Ecke verläuft. Verläuft eine Diagonale dabei zu steil, nimmt der Betrachter sie eher als steigende oder fallende Line wahr.
Wie Diagonalen auf uns wirken, wird außerdem von unserer Leserichtung beeinflusst.
Links oben nach rechts unten
- Absteigend
- Ruhig
- Wenig Spannung
- Blick wird aus dem Bild geführt
Diagonalen, die von links oben, nach rechts unten verlaufen wirken auf uns absteigend. Sie haben außerdem eher eine beruhigende Wirkung und erzeugen also weniger Spannung. Der Bick wird durch die Richtung nach rechts unten, schneller aus dem Bild geführt.

Links unten nach rechts oben
- Aufsteigend
- Aufregend
- Erzeugen Spannung
- Blick bleibt im Bild hängen
Diagonalen, die von rechts unten nach links oben verlaufen, wirken auf uns aufsteigend. Sie erzeugen mehr Spannung, das Bild wirkt dadurch aufregender und der Blick beim Betrachten bleibt im Bild hängen.

Bewegung erzeugen
Mithilfe der Diagonalen können wir also die Blickrichtung des Betrachters in eine bestimmte Richtung lenken und die Verweildauer des Blickes im Bild beeinflussen. Mit Diagonalen lässt sich außerdem Bewegung im Bild erzeugen.
Wenn wir Objekte an Diagonalen ausrichten oder Bildteile schräg ins Bild ragen lassen, können wir damit Bewegung erzeugen. Je nachdem, wie in welche Richtung die Diagonale verläuft, fällt die Wirkung wieder unterschiedlich aus.
Links oben nach rechts unten
Der Betrachter hat das Gefühl, als würde das Objekt auf ihn zukommen. Bei einem Auto oder Zug, hätte man eher das Gefühl, es würde losfahren.
Links unten nach rechts oben
Der Betrachter hat das Gefühl, als würde das Objekt von ihm entfernen. Bei einem Auto oder Zug, hätte man eher das Gefühl, es würde anhalten.
Waagerechte Linien
Waagerechte Linien bringen Ruhe ins Bild. Durch mehrere „waagerechte“ Linien hintereinander lässt sich Tiefe und Raum erzeugen, wie das zum Beispiel bei Landschaften oder Hügelketten der Fall ist. Eine besondere waagerechte Linie, die wir kennen, ist dabei der Horizont.

Die Horizontlinie
Die Horizontlinie ist eine sehr dominante Linie in einem Bild. Sie teilt das Bild in zwei Bildbereiche ein: oben und unten oder klassisch gesagt in „Himmel“ und „Erde“. Beim gestalten des Bildes haben wir die Qual der Wahl, wo genau wir die Horizontline platzieren wollen. Je nachdem, ob mittiger, hoher oder tiefer Horizont, erzeugen wir dabei unterschiedlichen Bildwirkungen.
Horizontlinie in der Mitte des Bildes
Verläuft die Horizontline in der Mitte eines Bildes, so ergeben sich zwei gleichwertige Bildflächen. Das Bild hat durch die Symmetrie der Flächen eher eine ausgeglichene Wirkung. Es hat daher von sich aus wenig Spannung, wirkt also eher, ruhig, unbeweglich und starr.

Hohe Horizontlinie
Eine hohe Horizontline teilt das Bild in zwei ungleiche Teile ein. Die untere Fläche ist größer und bekommt mehr Gewichtung. Diese Fläche wirkt dadurch schwer und ruhig. Die Tiefenwirkung ist gering.

Tiefe Horizontlinie
Eine tiefe Horizontline bring eine große Tiefenwirkung mit sich. Die obere Fläche ist größer damit bedeutungsvoller als die untere und lastet somit schwer auf der unteren Fläche.

Senkrechte Linien
Je steiler eine senkrechte Linie verläuft, desto aggressiver wirkt sie. Im Gegensatz zu den waagerechten Linien haben senkrechte Linien keine Tiefenwirkung. Beispiele für senkrechte Linien in einem Bild, sind zum Beispiel Menschen, Bäume, Türme, Säulen.
Von unten nach oben
- Wirkung: aufstrebend und aktiv.
Von oben nach unten
- Wirkung: in die Tiefe ziehend.
Senkrechte Linien haben außerdem eine flächenverbindende Funktion. Mit senkrechten Motiven lassen sich waagerechte angeordnete Bereiche verbinden. Wir können dadurch getrennt angeordnete Elemente miteinander verbinden und das Bild als Ganzes erscheinen lassen.
Einzelne Punkte
Auch einzelne Punkte können von Betrachter wie eine Line wahrgenommen werden. Der Mensch verbindet einzelne Punkte im Kopf nämlich zu einer Linie. Allerdings geschieht das erst ab zwei Punkten bzw. Objekten. Bei zwei Punkten spring das Auge hin und her. Ab drei Punkte verbindet das Gehirn die Punkte zu einer Linie. Diesen Aspekt können wir bei unserer Bildgestaltung bewusst nutzen und damit Blick des Betrachters bewusst zu führen.

Linien mit verschiedenen Richtungen
Vielen Linien im Bild, mit verschiedenen Richtungen, wirken auf uns in der Regel unruhig. Als als Kontrast zu ruhigen Bereichen, kann damit Spannung erzeugt werden. Sie können aber auch das Auge verwirren.
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Zusammenfassung: Bildwirkung von Diagonalen und Linien
- Mit Linien und Diagonalen lässt sich die Blickrichtung des Betrachters bewusst steuern.
- Beim Betrachten eines Bildes wandern die Augen an Linien entlang.
- Je nach Verlauf der Diagonale kann der Blick im Bild länger verweilen oder das Bild schneller verlassen.
- Die Wahrnehmung von Bildern bewusst steuern.
- Diagonalen können Dynamik und Bewegung ins Bild bringen.

Mein Fazit
Jedes Bild hat eine Wirkung auf seinen Betrachter. Ob ein Bild gefällt oder nicht oder welche Wirkung es auf jeden einzelnen hat, hängt sicher auch vom Geschmack und der Persönlichkeit eines jeden Menschen ab. Aber dennoch haben wir Möglichkeiten die Wirkung unserer Bilder bewusst zu beeinflussen.
Mit dem Hintergrundwissen über die Wirkung von Diagonalen und Linien können wir also besser verstehen, warum die ein oder andere Wirkung entsteht und wie sich dieses Wissen gezielt für die Komposition eines Bildes verwenden lässt.
Mit dem Wissen betrachte ich das ein oder andere Bild von mir mit einem anderen Blick. Bei vielen Kompositionen habe ich mich aus dem Bauch heraus richtig entschieden. Vor allem das mit dem „Blick im Bild halten“ durch Anordnung von Diagonalen von links unten nach rechts oben und weil das irgendwie spannender wirkt.
Wie ist es bei dir? Malst du deine Bilder eher aus dem Bauch heraus und denkst du bewusst über die Wirkung deiner Bilder nach? Wenn du deine Erfahrungen teilen möchtest oder Fragen hast, dann freue ich mich über einen Kommentar.
Deine Jeanine
Mein Herz sagt Kunst, was sagt Deins?
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Schon wieder was mehr gelernt! Ein lehrreicher
Text welchen du veröffentlicht hast. Es ist schwer über das Thema im Internet was zu recherchieren.
Es freut mich, dass Dir mein Blogbeitrag gefällt.
Liebe Grüße, Jeanine