Primär-Magenta*, Primär-Cyan* und Primär-Gelb* sind Primärfarben, aus denen sich (fast) alle anderen Farbtöne selbst mischen lassen. Primärfarben werden auch Grundfarben genannt. Wie du das Farben mischen lernst, was Sekundärfarben, Tertiärfarben und Komplementärfarben sind und warum es sinnvoll ist sich mit dem Mischen von Farben zu beschäftigen, erfährst du in diesem Blogbeitrag. 🙂
Bevor wir uns mit dem praktischen Acrylfarben mischen beschäftigen, schauen wir uns als Grundlage zwei Farbtheorien an: den Farbkreis nach Itten und Küppers Farblehre.
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Die Farbtheorie – Der Farbkreis nach Itten
In Ittens Farbtheorie lauten die drei Grundfarben: Rot, Gelb und Blau.
Vermischt man zwei Grundfarben zu gleichen Teilen miteinander, ergeben sich die Sekundärfarben. Die Sekundärfarben gemischt mit der im Farbkreis nächstliegenden Grundfarbe zu gleichen Teilen ergeben die Tertiärfarben.
Sekundärfarben:
- Gelb und Rot = Orange
- Rot und Blau = Violett
- Blau und Gelb = Grün
Tertiärfarben:
- Rot + Orange = Rotorange
- Rot + Violett = Rotviolett
- Gelb + Orange = Gelborange
- Gelb + Grün = Gelbgrün
- Blau + Grün = Blaugrün
- Blau + Violett = Blauviolett
Komplementärfarben
Als Komplementärfarben werden die Farben im Farbkreis bezeichnet, die sich gegenüberliegen. Diese bilden einen starken Kontrast zueinander und können sich gegenseitig in ihrer Wirkung steigern.
Hier ein Link mit weiterführenden Informationen über Ittens Farbkreis: Farbtabelle.at
Küppers Farbenlehre
Küppers kritisiert Ittens Farbtheorie und hat eine eigene Farblehre aufgestellt. Hier sein Farbkreis:
Auf der Website von Küppers, kannst du alles über seine Farblehre nachlesen.
Verschiedene Farbmodelle
Wenn du dich für die verschiedenen Farbmodelle interessierst und mehr über den Unterschied zwischen RGB- und CMYK-Farben lernen möchtest, dann habe ich hier einen interessanten Beitrag von Marion Lustig für dich: Unterschied RGB- und CMYK-Farben
Das Umrechnen der verschiedenen Farbmodelle kannst du zum Beispiel auf der Website: Color-Hex ausprobieren. Wenn du dir hier die Farbe Magenta ansiehst, kannst du erkennen, das sich Magenta im RGB-Modell zu gleichen Teilen aus Rot und Blau zusammensetzt. Umgekehrt besteht die Farbe Rot im CMYK-Farbmodell zu gleichen Teilen aus Magenta und Gelb (Yellow).
Die Praxis – Primärfarben mischen
In diesen Praxis-Beispielen habe ich die Acrylfarben* Cyan* (Blau), Magenta* (Rot) und Yellow* (Gelb) jeweils zu gleichen Teilen miteinander vermischt. Es ergeben sich folgende Sekundärfarben:
- Cyan + Gelb (Yellow) = Grün
- Cyan + Magenta = Blauviolett
- Gelb + Magenta = Rot




Anschließend habe ich die Sekundärfarben zu gleichen Teilen mit der nächstliegenden Primärfarbe gemischt. Hier das Ergebnis, welches ich in drei Farbreihen dargestellt habe. Links und rechts befinden sich jeweils die Primärfarben, in der Mitte die Sekundärfarben und dazwischen die Tertiärfarben.

Schwierigkeiten beim Farben mischen:
Die richtige Menge
Am Anfang ist es schwierig die benötigte Farbmenge abzuschätzen. Nach einiger Zeit wirst du hierfür ein gutes Gefühl entwickeln. Bitte beachte beim Anmischen deiner Farben, dass Acrylfarbe beim Trocknen Wasser verliert und die Farbe sich zusammenzieht, also schrumpft.
Das richtige Mischverhältnis
Am Anfang stehst du vor der Herausforderung das richtige Mischverhältnis herauszufinden. Hierbei hilft dir die Theorie der Farbenkreise und deine Erfahrung. Legt dir zum Beispiel ein Farbtagebuch an, in dem du deine Mischergebnisse dokumentierst.
Noch einmal die gleiche Farbe mischen
Eine Schwierigkeit beim Mischen von Acrylfarbe ist, dass es fast unmöglich ist zweimal genau den gleichen Farbton anzumischen. Mische daher immer lieber mehr Farbe an, als zu wenig.
Die Vorteile vom Selbermischen:
Weniger fertig gemischte Farben kaufen
Acrylfarben sind nicht ewig haltbar und daher können sie nach einiger Zeit eintrocknen. Es ist schade, wenn die Farben im Müll landen. Wenn du selber mischst, musst du dir nicht so viele fertig gemischte Farben kaufen.
Du wirst Farbmisch-Profi
Wenn du das Farbmischen übst, dann stellst du eventuell fest, dass du dir viele Farbtöne mischen kannst. Vielleicht macht es dir so viel Spaß, dass du nicht mehr damit aufhören möchtest. Du wirst zum Farbmisch-Profi und kannst dir deine benötigten Farben ganz einfach selbst mischen.
Es gibt immer etwas zu Malen
Gerade wenn du kein Motiv im Kopf hast sind kleine Mal- und Mischübungen eine willkommene Abwechslung. Probiere es einfach aus. Aus einer Mal-Übung kann sich ein spannendes Kunstwerk entwickeln.

Werkzeuge zum Mischen von Acrylfarben:
Welche Werkzeuge benötigst du zum Mischen von Acrylfarben? Optimal sind zum Beispiel Mischpaletten*, zum Beispiel aus Kunststoff oder andere Kunststoffbehälter. Eingetrocknete Farbreste lassen sich von Kunststoff abgekratzt oder abziehen.
Acrylfarben lassen sich gut mit eine Malmesser* anmischen. Bei einem Pinsel saugen sich die Haare voller Farbe und der Pinsel muss vor der Verwendung von der „zu viel Farbe“ gereinigt werden.
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Mein Fazit
Acrylfarben mischen ist eine Ideale Übung um Erfahrungen im Umgang mit den Farben zu sammeln. Du bekommst ein gutes Gefühl für die Mischverhältnisse, Mengen und Wirkung der Farben. Ein Farbtagebuch hilft bei der Dokumentation deiner Mischergebnisse. Wichtig für erfolgreiches Farbmischen ist die Primärfarben zu verwenden. Diese sind in der Regel mit dem Zusatz „Primär“ gekennzeichnet.
Jetzt wünsche ich dir viel Spaß bei deinen eigenen Farbmisch-Experimenten. Wenn du eine Frage an mich hast oder deine Erfahrungen teilen möchtest, dann schreibe einen Kommentar. Ich freue mich.
Deine Jeanine
Mein Herz sagt Kunst, was sagt Deins?
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Vielen Dank für die ausführliche und sehr gute Erklärung zur Mischung der Farben.
Viele malerische Grüße
Dieter
Hi Dieter,
Vielen Dank für Dein Kommentar. Es freut mich sehr, dass Dir der Beitrag gefallen hat.
Viele malerische Grüße zurück
Jeanine
Hallo Jeanine,
toller Beitrag, der für mich sehr hilfreich war. Besonders gut finde ich den Tipp, dass man der übrigen gebliebenen Farbe „Restbilder“ malen könnte. Außerdem habe ich immer das Problem, dass ich zwar immer mit ganz vielen verschiedenen Farben experimentieren will, sie aber alle nicht kaufen möchte, weil sie sonst, wenn ich sie nur ab und zu benutze, eintrocknen. Nachdem ich aber deinen Beitrag gelesen habe, denke ich, dass ich eigentlich gar nicht so viele Farben zu kaufen brauche. Ich finde es spannend, wie man aus den Primärfarben so unterschiedliche Farben mischen kann. Es gibt auf der Webseite https://www.heyhobby.de einen Beitrag über Acrylfarben und dort steht auch wie man aus Magenta, Cyan, Gelb und Weiß die Hautfarbe mischen kann.
Viele Grüße
Tatjana Zeitler
Hallo,
gibt es eine Möglichkeit digitale Farben (z.B. HEX b17a79, RGB 177,127,121) analog (zB mit Acryl) exakt zu mischen?
Freundliche Grüße,
Lukas Schmidt
Hi Lukas,
ich habe mal versucht digitale Farben nachzumischen aber es bei mir nicht wirklich gut geklappt. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei.
Viele Grüße
Jeanine
Das, was Sie oben Cyan nennen (Ihnen wohl als solches verkauft wurde), ist doch schon Blau (Mischung aus Cyan und Magenta).
So ergibt sich, wenn Sie dem zusätzlich noch Magenta hinzumischen, Violett, statt Blau. Echtes Cyan ist ein helles Türkis …
https://de.wikipedia.org/wiki/Subtraktive_Farbmischung
Hallo Constanze,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Die Acrylfarben für diesen Beitrag waren aus einem Primärfarben-Set, ich glaube in diesem Fall von der Firma Schmincke. Viele Hersteller von Künstlerfarben bieten diese sogenannten Primärfarben-Sets an und hier gibt es tatsächlich Unterschiede in den Ergebnissen. In dem Beitrag von Wikipedia steht der Hinweis, dass die ideale Darstellung der Farbmischung nur auf einem Computermonitor möglich ist.
Viele Grüße
Jeanine